Samstag, 5. März 2016

Fitness- vs Topmodel


Jeden Donnerstag schaue ich im Fernsehen zu, wie sich eine bestimmte Anzahl junger Mädchen sich drehen und biegen, die Haare abschneiden lassen und ihre Ängste überwinden, nur um "Germanys next Topmodel" zu werden. Zum Glück will nicht mehr jedes zweite Mädchen ernsthaft alles hinschmeißen, aus der Hoffnung, sie wäre die diesjährige Gewinnerin. Vor ein paar Jahren war das allerdings noch nicht so. Freundinnen von mir haben sich dort beworben, haben im Fernsehen geweint, böse Dinge gesagt, sind wieder raus geflogen und nun geht das Leben weiter. Hat das alles aber wirklich etwas gebracht? Sie waren noch in der Schule, was bedeutet, diese wurden für einige Wochen geschwänzt.
Jetzt lachen meine Freundinnen darüber, wenn wir Donnerstags zusammen sitzen und die Reality-Show ansehen.
Jetzt hungert sich keiner mehr freiwillig herunter, nur um irgendwann, vielleicht für Dior laufen zu dürfen
Jetzt haben die Mädchen einen ganz anderen Wahn gefunden: Den Fitnesswahn.

Der Hashtag "healthy" (also 'gesund') hat rund 66.970.000 Beiträge auf Instagram. Im Fernsehen sieht man Fitnessikone Sophie Thiele oder Detlef D! wie sie dafür Werbung machen, dass man es schaffen kann in nur 3 Wochen sein Wunschgewicht zu erreichen. Plötzlich ist Germanys next Topmodel für die meisten Frauen kein Traum mehr, sondern nur noch reinster Unfug. Denn nun ist herunterhungern out. Nun wird sich gesund ernährt und täglich ins Fitnessstudio gegangen. Das wichtigste dabei: Alles auf Öffentliche Plattformen Posten. Jedes Essen, jeder gang ins Gym wird auf einem Foto und unzähligen Hashtags festgehalten.

Ich frage mich, woher diese "Mode" kommt. Wer plötzlich gesagt hat, dass man nicht mehr Jeansgröße 0 braucht um attraktiv zu sein, nachdem uns jungen Frauen dass so immer rein gepresst worden ist. Ich persönlich glaube, es ist wieder eine Phase. Selbstverständlich möchte ich hier nicht alle über einen Kamm scheren, allerdings denke ich, dass vor allem die jüngeren - also zwischen 16 und 19 - an dieser Modenphase beteiligt sind.
Regelmäßig besuche ich ein Fitnessstudio in der Stadt in der ich lebe. Wir haben ca. 8000 Einwohner, darunter sind ca. 1/4 junge Heranwachsende. Die Instagram, Facebook, Ask oder Snapchat Seiten sind mittlerweile voll mit gesundem Essen und wie wichtig ihnen Fitness ist. Allerdings besuche ich mein Studio jeden zweiten Tag für fast zwei Stunden und ich muss sagen: Kaum einer von ihnen ist regelmäßig hier.
Es ist klar, dass es auch einige gibt, die ihre Ernährung wirklich umstellen und auf eine gute Sommerfigur hinarbeiten. Aber ich glaube, es wird schnell der unterschied zwischen "dünn" und "trainiert" beziehungsweise "definiert" verwechselt.

Meiner Meinung nach, ist es ein ziemlich großer Hype hinter dem viel heiße Luft steckt, allerdings bin ich lieber über so ein Trara froh, anstatt über diesen ewigen Magerwahn bei dem man sich von einem Apfel am Tag ernährt, oder wie seht ihr das? Ist das in eurer Stadt anders?


Freu mich über eure Meinungen
Euer Naschfuchs

2 Kommentare:

  1. Vor allem deinem letzten Satz kann ich nur zustimmen. Es ist tausendmal besser, dass momentan auf eine gesunde Lebensweise geachtet wird, als das "große Hungern" vorher. ;)
    Klar, ist auch das nur eine Phase, die mit Sicherheit auch irgendwann mal vorbei sein wird, aber ich finde sie gut. Sport ist der perfekte Ausgleich zu dem ganzen Sitzen, den Bequemlichkeiten, die wir heutzutage "genießen" dürfen.
    Wir können immer mehr machen, ohne uns wirklich bewegen zu müssen. Wir können uns nur von Fast-Food ernähren. Da ist so ein Hype, der in die komplett andere Richtung geht, gern gesehen. ;)

    Liebe Grüße ♥

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  2. Ich finde den Trend mehr Sport zu machen und sich gesund zu ernähren eigentlich super. Ich mag nur nicht wie sich die ganzen Fitnessmädels und -jung natürlich auch, auf Instagram etc. selbst darstellen. Und wie du schon geschrieben hast, wahrscheinlich leben sie diese Lebensweise doch nicht so streng, wie sie es vorgeben. Aber wenn sie damit junge Menschen motivieren könne auf ihre Gesundheit zu achten, dann ist das ja eigentlich ein ganz gute Sache.

    Liebe Grüße

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